15 Kriterien für die Auswahl eines LMS für kleine und mittlere Unternehmen
Bei der Einführung eines LMS geht es für kleine und mittlere Unternehmen vor allem um Benutzerfreundlichkeit, geringen Verwaltungsaufwand und angemessene Kosten. Die Plattform soll dabei helfen, neue Mitarbeiter schnell einzuarbeiten, Compliance-Schulungen durchzuführen, Fähigkeiten zu entwickeln und dabei weder die Personal- noch die IT-Abteilung zu überlasten. Die folgenden fünfzehn Kriterien fassen zusammen, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten, damit Sie eine Lösung erhalten, die Ihr Unternehmen betreiben und weiterentwickeln kann.
1. Anwendungsszenarien und Ziele
Bevor Sie sich die Liste der Funktionen ansehen, sollten Sie genau benennen, was Sie abdecken müssen: obligatorische Schulungen und Tests, Onboarding, Produktwissen für den Vertrieb, Entwicklung von Soft Skills, Schulung externer Partner oder Verkauf von Kursen. Von diesen Szenarien hängen dann die Struktur des Katalogs, die Art der Kursanmeldung, das Reporting und die Integrationsanforderungen ab.
2. Benutzerfreundlichkeit und Akzeptanz
Ein normales Unternehmen ist erfolgreich mit LMS, das die Menschen innerhalb weniger Minuten verstehen. Die Benutzeroberfläche muss übersichtlich sein, klare CTAs enthalten, fauf Mobilgeräten funktionieren und neuen Benutzern eine schnelle Einführung oder Demo bieten. Wichtig sind auch eine verfügbare Hilfefunktion, eine Suchfunktion in den Kursen und die Möglichkeit, Empfehlungen nach Rolle/Position oder vorherigen Lerninhalten zu geben.
3. Lokalisierung und Support in Tschechien
Für tschechische Teams ist eine vollständige Lokalisierung entscheidend: Benutzeroberfläche, E-Mails, Zertifikate, Sprachmutationen der Kurse und lokale Formate (Datum, Währung). Fragen Sie nach dem tschechischen Kundensupport, den Reaktionszeiten und der Kenntnis der lokalen gesetzlichen Anforderungen.
4. Inhalte und Standards (SCORM, xAPI, cmi5)
Das LMS muss zuverlässig vorhandene Inhalte abspielen und die richtigen Daten erfassen. Überprüfen Sie die Kompatibilität mit SCORM 1.2/2004, die Unterstützung von xAPI/cmi5 für modernes Lern-Tracking und die Arbeit mit Nicht-SCORM-Formaten (Video, PDF, Links, im LMS-Editor erstellte Lektionen). So sparen Sie Zeit für unnötige Formatkonvertierungen und zusätzliche Kosten.
5. Integration und SSO
Für einen reibungslosen Betrieb ist die Verbindung mit den Tools, die Sie bereits verwenden, von entscheidender Bedeutung: Microsoft 365/Teams oder Google Workspace, die Anbindung an Ihr CRM für die automatische Benutzerverwaltung und SSO für die einheitliche Anmeldung. Integrationen minimieren manuelle Arbeit und Fehlerquoten.
6. Automatisierung der Registrierung und Verwaltung
Kleine HR-Teams schätzen intelligente Registrierungen nach Abteilung, Position oder Standort, die Bereitstellung obligatorischer Schulungen und Benachrichtigungen an diejenigen, die die Schulungen nicht absolvieren. Eine gut konzipierte Automatisierung spart Zeit und gewährleistet die Einhaltung von Vorschriften, ohne dass endlos E-Mails verschickt werden müssen.
7. Berichterstellung und Lernanalysen
Es reicht nicht aus, nur zu sehen, wer den Kurs abgeschlossen hat. Beobachten Sie auch die laufenden Aktivitäten, den Erfolg der Tests, problematische Fragen, Abschlusszeiten und Trends über Teams hinweg. Ideal ist die Möglichkeit des Exports in CSV und die Anbindung an BI-Tools, damit das Management die Auswirkungen der Schulungen sehen kann.
8. Wissenstests, Zertifikate und Compliance
Die Unternehmensrealität erfordert verschiedene Arten von Tests, Fragenkataloge, Wiederholungen und das Ablaufen von Zertifikaten. Prüfen Sie, wie einfach Sie in LMS Tests erstellen können, wie die Nachverfolgung und der Prüfpfad funktionieren und ob Sie eigene Zertifikatsvorlagen in Tschechisch hinzufügen können.
9. Mobilität und Verfügbarkeit
Die Kurse müssen reibungslos auf Mobiltelefonen und Tablets laufen, idealerweise mit Unterstützung für die Wiedergabe von Videos auf kleinen Bildschirmen. Wenn Sie einen Produktionsbetrieb ohne stabile Internetverbindung haben, sollten Sie die Möglichkeit eines Offline-Zugriffs und einer anschließenden Synchronisierung in Betracht ziehen.
10. Barrierefreiheit und Inklusion
Barrierefreiheit gemäß WCAG 2.2 ist eine praktische Notwendigkeit – lesbare Navigation über die Tastatur, sichtbarer Fokus, ausreichend große Zielelemente, Untertitel und Transkripte von Videos. Dies verbessert die Benutzerfreundlichkeit für alle, nicht nur für Menschen mit Behinderungen.
11. Sicherheit und DSGVO
Bestehen Sie auf Hosting in der EU und einem abgeschlossenen Verarbeitungsvertrag sowie auf der Protokollierung von Systemereignissen. Achten Sie bei der Anmeldung auf MFA (Multi-Faktor-Authentifizierung) und die Unterstützung von Passwort-Managern.
12. Zuverlässigkeit, Leistung und SLA
Wichtig sind garantierte Verfügbarkeit, Auslastungsgrenzen und Verfahren bei Zwischenfällen. Fragen Sie nach Skalierung bei Spitzenauslastung (z. B. obligatorische Schulungen für alle gleichzeitig) oder regelmäßigen Backups.
13. Kosten und Lizenzmodell
Vergleichen Sie die Gesamtkosten (TCO): Lizenzen (aktiver Benutzer vs. monatliche Pauschale), Zusatzmodule, Speicherplatz, Implementierung, Migration, Schulung von Administratoren und laufender Support. Suchen Sie nach einem einfachen Modell ohne versteckte Gebühren und mit klaren Preissteigerungsmeilensteinen.
14. Implementierung, Migration und Support
Interessieren Sie sich für die Dauer und den Ablauf der Implementierung, verfügbare Vorlagen und Best Practices, Unterstützung beim Import von Benutzern und Inhalten sowie dafür, wer Sie in den ersten Monaten begleitet. Ein guter Anbieter bietet Onboarding, Schulungen für Administratoren und einen verantwortlichen Ansprechpartner.
15. Roadmap und Risiko der Anbieterabhängigkeit
Prüfen Sie, wie schnell sich das Produkt weiterentwickelt, wie die öffentliche Roadmap aussieht und wie einfach Sie gegebenenfalls vom Anbieter wechseln können: Datenexport, Übertragung von Zertifikaten, Eigentum an Inhalten, offene API. Dadurch senken Sie die zukünftigen Kosten für einen möglichen Anbieterwechsel.
Ein gut ausgewähltes LMS ist kein „zusätzliches IT-System”, sondern eine Möglichkeit, das Onboarding zu vereinfachen, die Compliance unter Kontrolle zu halten und Mitarbeiter ohne unnötigen Verwaltungsaufwand kontinuierlich weiterzuentwickeln. Der Schlüssel liegt darin, pragmatisch zu beginnen: Wählen Sie ein oder zwei der wichtigsten Szenarien aus (z. B. obligatorische Schulungen und Onboarding), bauen Sie ein Basissystem mit realistischen Inhalten auf, messen Sie die Auswirkungen und erweitern Sie erst dann weitere Funktionen und fügen Sie weitere Nutzungsmöglichkeiten hinzu.
Die fünfzehn Kriterien in diesem Artikel geben Ihnen einen Rahmen, um versteckte Kosten, Sackgassen und Vendor Lock-in zu vermeiden. Die gute Nachricht ist, dass moderne Plattformen sowohl für Benutzer als auch für Administratoren einfach zu bedienen sind und ihr Nutzen schnell sichtbar wird – in Form einer besseren Orientierung der Mitarbeiter, einer höheren Abschlussquote der Kurse und zuverlässiger Berichte für das Management.
Wenn Sie sicher sein möchten, dass Sie eine Lösung wählen, die zu Ihrem Unternehmen passt, kontaktieren Sie uns. Wir besprechen gerne mit Ihnen die Bedürfnisse Ihres Teams, empfehlen Ihnen geeignete Optionen und helfen Ihnen bei der Pilotierung und dem Vergleich der Gesamtkosten.
